Erinnerungen an morgen

Erinnerungen an Morgen

Mit diesem Band startete die Reihe „Steampunk“ im Fabylon Verlag. Herausgeberin Alisha Bionda lässt Steampunk-Geschichten erzählen, die den Leser in das viktorianische London entführen. Die bunt gemischten Kurzgeschichten führen den Leser ins „Steampunk“-Genre im Allgemeinen und in die Reihe im Besonderen ein. Darüber hinaus gibt es einen Essay über STEAMPUNK und seine Unterarten.

Das besondere an dieser Anthologie ist, dass neben Kurzgeschichten auch zwei längere Novellen enthalten sind, die zugleich als eine Art Prolog für später in der Reihe erscheinende Romane dienen werden. Eine dieser Novellen stammt von Sören Prescher, die andere aus meiner Feder.


Anthologie – Steampunk
Steampunk Band 1
Fabylon-Verlag
Hardcover 14,90 €
ISBN 9783927071698
eBook – 4,49 €
Covergrafik: Crossvalley Smith
Coverartwork: Atelier Bonzai

Mein Beitrag „Steam is beautyful“:

Wie oben bereits erwähnt, habe ich zu diesem Band keine Kurzgeschichte, sondern eine längere Novelle beigetragen, die zugleich als eine Art Prolog zu Band drei der Reihe – meinem im Mai 2013 erschienen Roman Argentum Noctis – dient. Der Prolog hat auch einen eigenen Teaser:

Eine Erbschaft wird für den mittellosen Erfinder Charles Eagleton zur letzten Rettung. Der unverhoffte Nachlass hat allerdings auch seine dunklen Seiten. Der junge Mann wird in Machenschaften verwickelt, die den verstorbenen Onkel in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Neben Geld und falschen Freunden findet sich auch ein lange vergessener Teil von Eagletons Jugend in der Erbmasse. Ein Teil, der wohl nicht ganz unschuldig am bedenklichen Geisteszustand des lieben Onkels gewesen ist…


 

Pressestimmen:
Rezension von Elmar Huber – Buchrezicenter.de

Auch von Elmar Huber bekamen die „Erinnerungen an Morgen“ im Namen des Portals „Buchrezicenter.de“ ein großes Lob ausgesprochen. Besonders gefreut hat mich natürlich der Kommentar zu meinem Beitrag „Steam is Beautiful“:

„Guido Krains „Steam Is Beautiful“ überrascht zu Beginn mit wohldosiertem Humor, mit dem er sein mysteriöses Technikmärchen garniert.“

Auch das Gesamtfazit zur Geschichtensamlung fällt sehr positiv aus:

Humorvoll, überraschend, philosophisch, düster, romantisch, actionreich und durchweg überzeugend kommen die Geschichten aus Alisha Biondas Sammlung von Steampunk-Geschichten daher. Wie gewohnt in schmuckvoller Aufbereitung.

Da kann ich mich wohl nur im Namen aller Autoren bedanken.


Rezension von Torsten Scheib – Fantasyguide.de

Torsten Scheib Rezensierte „Erinnerungen an Morgen“ für Fantasyguide.de. Zu meinem Beitrag „Steam is Beautiful“ meint er:

Keine Frage: »Steam is Beautiful« macht Lust auf mehr. Der flüssige Stil, das sich niemals stauende Tempo, dazu eine gekonnte Balance aus Augenzwinkern und Seriosität – Krains Erzählung ist ein blendender Start und sorgt dafür, dass man ungeduldig auf den angedachten Roman wartet.

Natürlich freut mich diese Meinung ganz persönlich. Mit dem „angedachten Roman“ ist übrigens „Argentum Noctis“ gemeint. Für die gesamte Kurzgeschichtensammlung zieht er das Fazit:

Einen gelungeneren Auftakt für die neue Steampunk-Reihe des Fabylon-Verlags hätte es nicht geben können. »Erinnerungen an Morgen« ist eine exzellente Anthologie geworden, die dank zahlreicher Magic Moments den Leser prompt gefangen nimmt. Wünschen wir den Herausgeberinnen Alisha Bionda und Uschi Zietsch, dass der Serie ein langes und erfoglreiches Dasein vergönnt ist – und freuen uns auf die nächsten Elaborate!

Rezension von Erik Schreiber – Phantastischer Bücherbrief

In der Ausgabe August 2012 vergab der Phantastische Bücherbrief für „Steampunk – Erinnerungen an Morgen“ die Höchstwertung von 5 Smileys. Zitat:

„Die Kurzgeschichtensammlung besticht durch eine einzigartige Zusammenstellung von verschiedenen Kurzgeschichten bzw. von Vorgeschichten zu zwei Romanen. Die sechs Schriftsteller, die ich in diesem Fall gern von dem einfachen Begriff Autor in eine höhere Ebene erhebe, schaffen es spannende Geschichten zu schreiben und den Leser gern daran teilhaben zu lassen. Fesselnde Unterhaltung, unbekannte Orte und spannende Handlungen. Der Dampf macht die Musik.“

Da ist unter uns Autoren natürlich die Euphorie ausgebrochen ;o)

Die vollständige Rezension von Erik Schreiber finden Sie in der besagten Ausgabe.


Rezension von Gunda Plewe für Literra

„Seit vor ungefähr drei Jahren auf dem deutschen Buchmarkt mit großem Enthusiasmus und noch größeren Erwartungen Steampunk als das kommende Genre aus der angelsächsischen Literatur willkommen geheißen wurde, hat sich viel getan. Die Spreu trennte sich vom Weizen und Schnellschüsse, hastig garniert mit einigen Zahnrädern, dampfbetriebenen Robotern und verrückten Wissenschaftlern, verschwanden wieder dort, wo sie hingehörten: in der Versenkung. Geblieben sind die Autoren und Verlage, die nicht nur einem Trend hinterherhecheln, sondern auf Qualität setzen.

„STEAMPUNK Erinnerungen an Morgen“ ist eine Anthologie, die unter der Herausgeberin Alisha Bionda fünf Geschichten plus eine Bonusstory aus der viktorianischen und dampfbetriebenen Welt versammelt.

Den Auftakt macht Guido Krain, dessen „Steam is beautiful“ mich regelrecht verzaubert hat. Der Erfinder Charles Eagleton kehrt nach dem Tod seines reichen Onkels in das Haus des Mannes zurück, der für ihn Vorbild und vom Podest gestürzter Held gleichzeitig war. Wie sich nach der Lektüre der Tagebücher herausstellt, verlor Onkel Walther den Bezug zur Realität und träumte von Experimenten, die geradezu „Wahnsinn“ schrien – oder doch nicht? Pfarrer Gilmour, ein Freund des Verstorbenen, benötigt Charles Hilfe bei der Reparatur einer geheimnisvollen Maschine, doch die Motive des Geistlichen sind düsterer, als es sich für einen Mann Gottes schickt. Wie gut, dass es Fifi gibt, das dampfbetriebene und „mehr als eine Vierteltonne“ wiegende Dienstmädchen.

Fifi bringt Leichtigkeit in eine Geschichte, die durchaus moralisch ist, eine Kombination, die mir außerordentlich gut gefallen hat – Geschichten sollen unterhalten, natürlich. Aber wenn der Autor auch noch etwas zu sagen hat, das über den reinen Unterhaltungswert hinausgeht, ist das natürlich viel nachhaltiger und schlicht auch schöner. Die Moralkeule wird hier nicht geschwungen, keine Sorge! Die Frage danach, wie weit man in der Gier nach mehr Geld, mehr Macht und Einfluss zu gehen bereit ist, war und ist an kein Zeitalter gebunden, ebenso wie die Frage, ob Maschinen ein Bewusstsein ihrer selbst haben. „Steam is beautiful“ ist gehaltvoll, unterhaltsam, elegant in der federleichten Erschaffung einer Atmosphäre, die geschickt mit der Erwartungshaltung des Lesers spielt. Es gibt bekannte Versatzstücke, die viel zur viktorianischen Stimmung beitragen, aber eben auch sehr viel Eigenes. Die Geschichte ist der Prolog zum Roman „Argentum Noctis“, der in Bälde erscheint und den ich hoffentlich bald komplett verschlingen kann.

Bernd Perplies steuert mit „Der Automat“ die zweite Geschichte bei. Spätestens seit seiner wunderbaren „Magierdämmerung“ – Trilogie weiß man, wie souverän er das Geschichtenerzählen beherrscht, und auch diese Geschichte enttäuscht nicht. Die Hauptfigur in der kurzen Erzählung ist ein Auftragsmörder, der seinen Beruf kalt und erbarmungslos ausübt. Es gibt für ihn nur zwei Regeln, die niemals verletzt werden: keine Frauen, keine Kinder. An einem trüben Herbsttag wird ihm ein Mord angetragen, der den Rahmen des Üblichen sprengt. Ein reicher Industrieller bittet ihn, „dieses künstliche Ungeheuer, diese Lästerung Gottes in Menschengestalt“, aus dem Weg zu schaffen. Als feststand, dass sie kinderlos bleiben würde, hatte seine Frau den Ingenieur Giuseppe Collodi um Hilfe gebeten und ihren perfekten Sohn, ein Maschinenkind, erhalten. Der Attentäter nimmt den Auftrag an – wer wäre er, die Motive eines Auftraggebers zu hinterfragen? Doch das Kind, die Maschine, ist nicht mehr im Hause, und der gewissenhafte Attentäter macht sich auf die Suche, um seinen Auftrag ordnungsgemäß zu Ende zu führen. Die Suche nach dem Kind wird jedoch zu einer Reise der besonderen Art für den herzlosen Mörder.

Auch diese Geschichte ist stilistisch sehr gut, spannend und stimmungsvoll. Hier dominiert die düsterste Melancholie in jeder Zeile das Geschehen, und wie der Herbstabend, an dem die Geschichte beginnt, wird die durch und durch kühle Geschichte nur ab und zu von einem Anflug von Wärme unterbrochen.

Sören Preschers Beitrag zur Anthologie ist ebenfalls Teil eines größeren Projekts, in diesem Fall des Steampunk-Romans „Der Flug des Archimedes“, der im Sommer 2013 bei Fabylon erscheinen wird. Von Sören Prescher habe ich zuletzt sein Gemeinschaftswerk mit Tobias Bachmann „Sherlock Holmes taucht ab“ genossen, und da mir diese gelungene Mischung aus Sherlock-Holmes-Hommage und Fantastik außerordentlich gut gefiel, waren meine Erwartungen naturgemäß recht hoch. Die Geschichte, der die Anthologie ihren Titel verdankt, beginnt vielversprechend mit der Einführung Henry Curtons, der seinem einflussreichen Vater die Praktikantenstelle am St. Thomas Hospital in der Abteilung für Geisteskrankheiten verdankt. Die Verbohrtheit seiner Vorgesetzten und die veralteten Behandlungsmethoden sind nur zwei Gründe, Henrys Forscherdrang ins Unermessliche wachsen zu lassen. Wir begleiten den einzelgängerischen Arzt eine Zeit lang in seinem beruflichen und privaten Leben. Mit der Entdeckung des Mesmerismus öffnet sich eine neue Welt für den begeisterten Forscher, dessen Entdeckerdrang in einem Experiment mündet, das nicht nur sein eigenes Leben beeinflussen wird, sondern auch auf geheimnisvolle Weise Einfluss auf die Zukunft nimmt.

Ich gestehe, ich liebe diese düsteren, klischeehaften Settings, wenn sie nicht überreizt werden – eine Irrenanstalt im viktorianischen London als Ort der Handlung ist für mich als Einstieg in eine Geschichte so unwiderstehlich wie … bleiben wir klischeehaft … Schokolade. Sören Prescher verfügt als Schriftsteller über genügend Erfahrung, mit Klischees zu spielen und sie so zu variieren, dass der Leser neugierig Seite um Seite liest. Sprache und Spannungsbogen lassen nichts zu wünschen übrig. Auch hier gilt: ich freue mich sehr auf den kompletten Roman!

„Varieté d ´Immortal“ von Tanya Carpenter entführt den Leser in die Welt von Edward Stone. Vom Vater wegen seines unbändigen Wissensdranges gedemütigt, findet er einen Freund im Magier und Illusionisten Francois Dumont. Der Direktor des Varietés wird zum Förderer von Edwards Studien, doch zehn Jahre später fordert Dumont die Begleichung alter Schulden auf die grausigste Art.

Tanya Carpenters Erzählung hätte gerne länger sein dürfen, denn sie erzeugt durch die üppige und plastische Beschreibung ihrer Charaktere einen Sog, dem ich mich allzu gerne hingab, ähnlich wie Edward den Verlockungen des Varietés. Die Verzauberung, die Edward während seines ersten Besuchs dort erlebt, und die nachfolgende Desillusionierung sind wunderbar beschrieben, ebenso wie das rauschhafte Finale. Auch diese Geschichte könnte ich mir in Romanform vorstellen, verführerisch und unheimlich gleichzeitig.

„Bringen Sie uns den Kopf von Abu Al-Yased“ ruft Klaus Peter Walter mit dröhnender Stimme dem Leser zu, der ihm willig in eine wilde, anspielungsreiche Piratengeschichte folgt. Tagespolitisch aktuelle Themen und religiös motivierte Handlungen werden geschickt mit einer wirklich atemlos anmutenden Jagd auf einen Terroristen verknüpft. Wer die Holmes-Pastiches von Klaus-Peter Walter gelesen hat, der weiß, dass bei diesem Autor weder das Ende noch die Handlungen vorhersehbar sind und das Abenteuer nicht auf den bedruckten Seiten bleibt.

Von Andreas Gruber hatte ich noch nichts gelesen und war entsprechend gespannt. „Der Maya-Transmitter“ heißt die Bonusgeschichte aus seiner Feder. Die verschollene Anderson-Expedition kostete den Teilnehmer, der wegen eines Unfalls nicht an ihr teilnehmen konnte, die Liebe einer Frau, seine Gesundheit und seine akademische Position. Sieben Jahre später muss er unter allen Umständen wissen, was damals geschah. Bewegend und – wie alle Beiträge- sehr gut geschrieben, war ich nicht nur in London, sondern auch in einer versunkenen, alten Kultur zu Gast.

Fazit:
„STEAMPUNK-Erinnerungen an Morgen“ ist eine Anthologie von hoher Qualität und ebenso hohem Unterhaltungswert. Einsteiger und Experten des Genres werden ihr Vergnügen an jeder einzelnen Erzählung haben, und die Innengrafiken von Crossvalley Smith verstehen es, den Geist der einzelnen Geschichten einzufangen und den Band zu bereichern.


 

Rezension von Carsten Kuhr Phantastik-News.de

Steampunk, so hörte man vor zwei Jahren auf der Buchmesse, ist das Subgenre, das die Phantastische Literatur wieder auf die Überholspur führen würde. Nach den High-Fantasy-Romanen in der Nachfolge von „DerHerrn der Ringe“, den Zauberlehrlingen der Potter-Klone, den Vampiren der BISS-Epigonen und den Dystopien, die mit den Tributen von Panem zu einem beispiellosen Höhenflug ansetzten, erhofften Verlage und Buchhandlungen von der Verbindung des verklärt dargestellten viktorianischen Dampfzeitalters und verrückten Erfindungen oder Magie das große Geschäft.

Zwar blieb der ganz große Ansturm auf die Bücher bislang aus, vielleicht auch, weil keine unterstützenden Kino-Blockbuster auf der Leinwand brillierten, doch jeder Verlag bemühte sich, entsprechende Werke zu publizieren. Abgesehen von Feder & Schwert, die als Vorreiter gleich eine eigene Steampunk-Reihe aus der Taufe hoben, vermisste man bei den Kleinverlagen entsprechende Bemühungen. Dies ändert sich nun und mit der von Alisha Bionda betreuten „Steampunk“-Reihe legt auch Fabylon eine entsprechende Buchreihe auf. Erneut wird hierbei darauf Wert darauf gelegt, dass die Bücher und deren Inhalt auch im Innenteil mit passenden Illustrationen geschmückt werden.

Den Auftakt machen zwei Anthologien, die dem Leser den Mund ein wenig wässrig machen sollen auf das, was in Vorbereitung ist. So erwarten uns Prologe von Romanen, an deren Entstehung gerade gearbeitet wird, Auszüge aus Werken die zur Publikation vorbereitet werden und eigenständige Novellen. Sechs Geschichten umfasst der erste Teil, die auf jeweils ganz eigene Weise aufzeigen, wie vielfältig das Subgenre sein kann, Beiträge, die abenteuerlich und nachdenklich, hintergründig und phantasievoll den Leser an die Seiten bannen.

Alisha Bionda greift dabei auf eine mittlerweile gewohnte Riege etablierter Autoren zurück. Sie alle haben bereits bewiesen, dass sie zu unterhalten wissen, bieten neben einer handwerklich ansprechenden Ausführung das, was der Leser in der Phantastischen Literatur immer sucht: die Begegnung mit dem Unbekannten, dem Mysteriösen und Gefährlichen. Folgen Sie der Herausgeberin und ihren Autoren also einmal mehr in ein früheres, etwas anderes London, in dem die Kraft der Erfinder für gar denkwürdige Maschinen und Ideen bürgt.

In Guido Krains „Steam is Beautiful“ kehrt ein mittelloser Erfinder an die Stätte seiner Kindheit zurück. Hier, wohl verborgen in einem hochherrschaftlichen Anwesen, ist er bei seinem Onkel aufgewachsen, der ihn dann verstieß. Und hier erbt er nicht nur dessen Vermögen, sondern muss auch feststellen, dass sein Oheim seine Pläne aus Jugendtagen verwirklicht und ausgebeutet hat. Als ein allzu eifriger Kunde seines Onkels ihn bedrängt, kommt es ihm zupass, dass er auf eine wackere Haushälterin vertrauen kann – auch wenn diese aus Stahl geformt ist.
Der Prolog seines für Dezember 2012 in Vorbereitung befindlichen Romans stellt dem Leser nicht nur einen genialen Erfinder, sondern auch ein Zimmermädchen mit französischem Akzent vor, das sich um das Wohl ihrer Herrschaft mit ihrem stählernen Herzen sorgt. Komisch anmutend etwa, wenn sie ihre metallenen Lippen mit rotem Lack nachzieht, nachdenklich, wenn man mit dem Mastermind über die Auswirkung von Erfindungen und deren Missbrauch nachdenkt, weckt Krain hier Appetit auf mehr.

In Bernd Perplies’ „Der Automat“ begegnen wir dem zuverlässigsten Attentäter seiner Zeit. Jeden Auftrag bringt er zur Zufriedenheit seiner Kunden über die Bühne. Einzig Kinder und Frauen werden von ihm als Opfer der Auftragsmorde abgelehnt – doch ist ein mechanisches Kind wirklich ein Kind oder eine Maschine? Über den Dächern Londons kommt es zum Aufeinandertreffen von Täter und Opfer.
Eine nachdenkliche Story, in der es hintergründig mehr darum geht, ab wann eine Maschine lebendig wird, ob eine Maschine Gefühle haben kann, die sie auf die Ebene eines Lebewesens heben.

Sören Preschers „Erinnerungen an Morgen“ nimmt sich der Möglichkeit an, mittels Hypnose in frühere Leben einzutauchen. Einst ein mittelloser Arzt, machte Henry sich durch Anwendung des Mesmerismus als Behandlungsmethode einen Namen. Immer wieder aber stößt er, bei seinen Behandlungen auf frühere Leben seiner Patienten. Was aber wäre, wenn man nicht nur in frühere Leben zurückgehen, sondern auch auf diese Weise die Zukunft besuchen könnte. Nicht nur ein Vermögen ließe sich an der Börse verdienen, Erfindungen der Zukunft ließen sich kopieren, auch dem Geheimnis der Existenz könnte man auf den Grund gehen – wenn es da nicht eine geheimnisvolle Kontrollinstanz geben würde.
Geschickt nutzt der Autor hier das Vehikel des zunächst selbstlosen Forschers als Aufhänger für seine Geschichte. Wo hört der Gedanke des Helfens auf, wo beginnt die Gier? Ist alles, was machbar, ist auch moralisch zulässig? Fragen, die sich aufdrängen.

In K. Peter Walters „Bringen Sie uns den Kopf von Abu Al-Yased“ nutzt das Empire ein neuartiges Vehikel, um einem Piraten das Handwerk zu legen. Stellen Sie sich ein Luftkissenboot vor, das mittels Dampfantrieb einen Korsaren und seine Mannschaft nicht nur zu Wasser, sondern auch in der Wüste verfolgen kann. Erstaunt findet sich der Freibeuter plötzlich und unerwartet in der Rolle des Gejagten wieder.
Etwas kurz geraten ist dieser Beitrag, so dass die unbestrittenen Stärken des Autors, die Verbindung sorgfältig recherchierter Fakten aus der Vergangenheit mit phantastischen Motiven, dieses Mal ein wenig kurz kommt. Darüberhinaus ein wohltuend anderes Piratenabenteuer.

Auch wenn in Tanya Carpenters „Varieté D’Immortal“ Vieles nur Lug und Trug ist, das dem zahlenden Publikum im Varieté geboten wird, so wartet in der letzten Aufführung doch wahrlich Erstaunliches auf die Zuschauer. Was ihnen im wahrsten Sinne des Wortes den Atem rauben wird ist die Wiederbelebung einer Verblichenen, die in kryonischer Kälte konserviert wurde.
Auch hier geht es hintergründig wieder um Moral. Kann, ja soll man Verstorbene wieder zum Leben erwecken? Wie hoch ist der Preis, der ein solches Handeln nach sich zieht und ist dieser zu rechtfertigen? Fragen, die sich die Autorin in einer spannenden Rahmenhandlung stellt.

Vor Jahren verschwand eine wissenschaftliche Expedition in Andreas Grubers „Der Maya-Transmitter“ mitten im mexikanischen Urwald nahe Uxmal. Was ist den Forschern damals zugestoßen? Die Antwort findet sich in einem verborgenen Labyrinth unterhalb der großen Pyramide. Hier stoßen die Forscher auf die legendäre Maya-Maschine.
Gruber entführt uns zunächst ganz auf abenteuerlichen Spuren in den mittelamerikanischen Urwald. Archäologen, alte Pyramiden dazu das Reich der Maya – dazu ein Geheimnis und ein vom Schicksal gebeutelter Forscher sorgen in der atmosphärisch dichten Erzählung für Spannung.